Inselrundfahrt

Unter inselrundfahrt kann man ja einiges verstehen. Auf Zakynthos bin ich zum beispiel mit einen boot rund um die insel gefahren. Auf Mallorca ist das ein wenig anders, denn wie die reiseleitung meint ist nicht alles sehenswert ;). Der grossteil der insel, das gesamte flachland inclusive der südküste, ist eher uninteressant. Der wenige tourismus an der südkuste ist eher verschlafen.
Sehenswert ist vorallem die Sierra de Tramuntana. (punkt).
So kommt es dass die inselrundfahrt im wesentlichen einer Tramuntana rundfahrt gleicht.

Begonnen hat das ganze mit einer busfahrt. Und wenn man in der Tramuntana bus fährt, sollte man schwindelfrei sein, oder besser nicht an einem fenster sitzen. Da das ganze aber eine touristen tour, ist wird darauf geachtet dass magenschonend gefahren wird (im krassen gegensatz zu meinen linienbus erfahrungen von teneriffa). Nichts desto troz geht es am rand steil bergab, also sind fensterplätze mit vorsicht zu geniessen ;)
Die fahrt geht auf der hauptstrasse im flachland bis Inca, von dort hinein in die Tramuntana, teilweise auf strassen die ich von meinen touren schon kannte, bis nach Sa Calobra. Auf dieser strecke (ca. 1:30, wenn ich mich recht erinnere) macht der bus einmal halt. Offiziell als pinkelpause, aber natürlich auch um den souvenir shop welcher an der weggabel liegt zu frequentieren. Die sehenswürdigkeiten welche von der strasse zu sehen sind, können vom fahrenden bus aus bewundert werden (z.b. das Lluc kloster) denn der bus hält nicht. Geht auch garnicht, weil einfach kein platz da ist. Nichtmal an jenem mirrador (ohne namen?) welchen ich tags zuvor mit dem bike besucht habe (und einen netten einblick in die Pareis ermöglicht) kann halt gemacht werden. Das bild rechts zeit die abfahrt nach Sa Calobra, auf der wohl bekanntesten strecken von Antonio Paretti auf der auch der berühmte Krawattenknoten liegt.

In Sa Calobra angekommen kann man das ende der schlucht Pareis erreichen. Wohlgemerkt muss man dazu zwei fussgänger tunnel durchschreiten, das kann aber nicht schockieren wenn man schonmal maut für nen forstweg bezahlt hat.

Wie man sieht ist man dort auch bestimmt nicht alleine, zumindest nicht wenn man im rahmen einer solchen tour dort ist.
Sa Calobra selbst ist unvorstellbar klein. Die sehenswürdigkeiten sind: die strasse, die schlucht und aus. Es gibt dann natürlich noch einen hafen, sonst könnten ja die rundfahrt boote nicht anlegen. Weiter geht die tour dann mit dem schiff nach Port Sóller.

Die bootsfahrt ist eher unspektakulär. Man kann den Puig Major mal von nem anderen winkel betrachten, die landschaft ein wenig geniessen, aber ansonsten gibts nichts aufregendes.
In port Sóller, welches im vergleich zu Sa Calobra einer grossstadt entspricht, kann man ein wenig shoppen und schnabulieren.
Wenn man sich dazu eine nette Tapas Bar an der promenade aussucht, sollte man zum einen nicht verwundert sein wenn es keine Tappas mehr gibt dafür kann man zum anderen das treiben rund um die strassen bahn beobachten welche Port Sóller mit Sóller verbindet.
Im rahmen der rundfahrt absolviert man diese strecke mit dem bus um in Sóller in den nostalgie zug richtung Palma einzusteigen.
Für mich persönlich war das das highlight der tour. Die strassen kannte ich ja schon (und mit dem fahrrad hatte ich auch jederzeit die option stehen zu bleiben und ein foto zu schiessen, oder einfach nur die gegend anzuschauen, solang ich will ;), das boot war nicht unbedingt eine perle und Sa Calobra selbst hat ausser der schlucht nunmal nichts zu bieten.
Die bahnfart ist allerdings wirklich nett. Wie uns unser reiseleiter verpsprochen hat ist die bahn noch im originalzustand von 1929 (als die strecke elektrifiziert wurde. der dampfbetreib hatte schon 1912 begonnen, zwei tage nach dem untergang der Titanic), die selben gleise, die selben locks, die selben wagons und die selen fahrer. Alles sehr gut erhalten wie sich herausgestellt hat, vorallem die fahrer. Das rumpeln der strecke versetzt einen zurück an den anfang des vergangenen jahrhunderts.

Die strecke selbst ist eingleisig und führt durch zahlreiche (unbeleuchtete, bei bahntunnel ja üblich) tunnel. Der längste davon 3km, und kerzengerade sodass man beim blick nach hinten den immer wederenden eingang beobachten kann. Da der zug ein express zug ist, daürt die fahrt auch keine ganze stunde bevor man am ende neben einen riesen parkplatz im flachland landet. Die vermutung liegt nahe dass dieser parkplatz auschliesslich für die touristenbusse angelegt wurde.
Damit endet dann auch die bahnromantik.
Man wird dann mit dem bus nach Inca gefahren so man eine lederfabrik besuchen darf. Das ist mir natürlich von anfang an spanisch vorgekommen, aber nunja. Es hat sich herausgestellt dass der ausdruck fabrik der passende ist (im gegensatz zu manufaktur oder so). Die "besichtigung" fand im verkaufsraum statt *yawn*. na immerhin gabs ein wc ;)

Die moral aus der geschichte: eine nette tour, die leder sache ist eine verarsche, sowas gehört auf eine kaffefahrt, aber nicht auf eine tour für die man bezahlt. Die bahnfahrt ist das highlight. Für leute die die insel sonst überhaupt nicht gesehen haben ist die busfahrt sicher auch interessanter als für mich. Oder anders ausgedrückt, für strandurlauber die ausser flughafen, hotel und strand nichts gesehen haben, sollte die "Inselrundfahrt" ein muss sein.

 

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Mon Nov  9 13:47:14 2009
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